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Die wichtigsten Gesetzes-änderungen 2020

Wie immer zum neuen Jahr hält der Gesetzgeber zahlreiche Änderungen bereit – im Steuerrecht, aber auch rund um Bürokratieabbau und Klimaschutz. Von A wie Arbeitslosengeld bis W wie Weiterbildung haben wir die wichtigsten Neuerungen des Jahres 2020 für Sie zusammengestellt.

A…. Arbeitslosengeld
Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter sowie Personen mit Erwerbsminderung bekommen seit Jahresanfang mehr Geld. Dabei wird nicht nur Erwachsenen 1,88 Prozent mehr ausgezahlt, auch Kinder und Jugendliche erhalten mehr Unterstützung. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinkt außerdem ab Januar befristet bis Ende 2022 um 0,1 Punkte auf 2,4 Prozent. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen davon je 1,2 Prozent.

B…. Betriebliche Gesundheitsförderung
Der Gesetzgeber hat den Freibetrag für betriebliche Gesundheitsförderung angehoben. Bieten Unternehmer besondere Gesundheitsleistungen oder bezuschussen diese, liegt der lohnsteuerliche Freibetrag bei 600 Euro pro Arbeitnehmer und Jahr. Bislang lag der Freibetrag bei 500 Euro.

E… Elektromobilität
Wer die 1-Prozent-Methode anwendet, um die Privatnutzung von Elektrofahrzeugen zu versteuern, muss nun nur noch ein Viertel des Bruttolistenpreises zugrunde legen. Vorausgesetzt, das Elektroauto kostete nicht mehr als 40.000 Euro. Für teurere E-Fahrzeuge und Hybridfirmenwagen gilt immerhin die Hälfte des Bruttolistenpreises als Bemessungsgrundlage. Für Elektronutzfahrzeuge winkt außerdem ab 2020 neben der normalen Abschreibung eine 50-prozentige Sonderabschreibung. Voraussetzung: Es muss ein neues (bislang ungenutztes) Elektrolieferfahrzeug mit Erstzulassung 2020 gekauft werden. Alle Regelungen sollen bis 2030 gelten.

G… Geldbußen
Der Betriebsausgabenabzug für Geldbußen, Ordnungs- und Verwarnungsgelder von Gerichten oder Behörden anderer EU-Mitgliedstaaten wird ausgeschlossen. Die Neuregelung soll rückwirkend alle nach dem 31. Dezember 2018 festgesetzten sowie entstandenen Geldbußen, Ordnungs- und Verwarnungsgelder betreffen.

H… Handwerk
Die Meisterpflicht im Handwerk wird ausgedehnt. Sie gilt dann unter anderem wieder in folgenden Bereichen: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker oder auch Raumausstatter.

J… Jobticket
Arbeitgeber dürfen ihren Angestellten ein Jobticket spendieren – und zwar nicht nur zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Lohn, sondern auch in Form einer Gehaltsumwandlung. Neu ist ab 2020, dass Unternehmer diesen geldwerten Vorteil mit pauschal 25 Prozent versteuern können, selbst dann, wenn die Aufwendungen nicht zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn übernommen werden. Dadurch müssen sich Arbeitnehmer das Jobticket nicht mehr auf die Entfernungspauschale anrechnen lassen.

K… Kassen
Elektronische Kassen müssen – eigentlich seit Jahresbeginn – über eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung (TSE) verfügen. Alle Branchen sind verpflichtet, ihre Kassen entsprechend auszurüsten. Allerdings gilt wegen der umfangreichen Umstellungen eine Übergangsfrist bis Ende September dieses Jahres.

M… Mindestlohn
Der gesetzliche Mindestlohn steigt ab dem 1. Januar 2020 auf 9,35 Euro brutto je Zeitstunde. Ausgenommen davon sind spezielle Personengruppen, zum Beispiel Jugendliche unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung.

T… Teilzeit
Stellen Mitarbeiter einen Antrag auf Teilzeit, ist dafür künftig kein unterzeichnetes Schriftstück mehr nötig. Sie können dem Arbeitgeber die Mitteilung etwa zur neuen Verteilung der Arbeitsstunden auch als Nachricht per E-Mail zukommen lassen. Die sogenannte Schriftform ist nicht mehr erforderlich.

U… Umsatzsteuer
Die Kleinunternehmergrenze steigt von 17.500 auf 22.000 Euro. Damit können Unternehmer, die im Vorjahr weniger als 22.000 Euro Umsatz erzielt haben und im laufenden Jahr nicht mehr als 50.000 Euro umsetzen werden, auf die Kleinunternehmerregelung zurückgreifen. Sie müssen dann keine Umsatzsteuer erheben, dürfen allerdings auch keine Vorsteuer abziehen.

V… Verpflegungsmehraufwendungen
Für Dienstreisen steigen 2020 die Verpflegungsmehraufwendungen. Bei mehrtägigen Dienstreisen steigt die Pauschale für den An- und Abreisetag von 12 Euro auf 14 Euro. Auch bei einer Abwesenheit von mehr als 8 Stunden erhöht sich die Pauschale auf 14 Euro. Für einen vollständigen Kalendertag können nun 28 statt bislang 24 Euro als Betriebsausgabe angesetzt werden. Auch für Geschäftsreisen ins Ausland hat das Bundesfinanzministerium die Pauschbeträge überarbeitet. Änderungen ergeben sich beispielsweise für Reisen nach Japan, Kroatien und in die Türkei.

W… Weiterbildung
Bislang war vom Arbeitgeber finanzierte Weiterbbildung nur dann lohnsteuerfrei, wenn sie arbeitsplatzbezogen war. Ansonsten musste sich der Angestellte einen steuerpflichtigen geldwerten Vorteil anrechnen lassen. Seit Jahresbeginn können Weiterbildungsleistungen des Arbeitgebers auch dann lohnsteuerfrei sein, wenn sie sinnvoll sind und die Beschäftigungsfähigkeit des Arbeitnehmers verbessern – zum Beispiel Sprach- oder Computerkurse.

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